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Der aktuelle Goldkurs – Gewinner oder Verlierer?

Private Anleger beobachten ratlos den gegenwärtigen negativen Trend bei der Entwicklung des Goldpreises. Doch der aktuelle Goldkurs veranlasst nicht in Panik zu verfallen, vielmehr sind Besonnenheit und ein Überdenken der eigenen Anlagestrategie gefragt.

Die enttäuschende Entwicklung des Goldpreises

Gold galt lange Zeit als der ganz große Gewinner der Finanz- und Eurokrise: Das Edelmetall erlebte als scheinbar absolut krisenfester Realwert einen wahren Hype. Experten rieten Anlegern dazu, einen beträchtlichen Teil ihres Gesamtvermögens in Gold zu investieren, um der befürchteten Geldentwertung durch Inflation ein Schnäppchen zu schlagen. Diese Empfehlung wurde von institutionellen und privaten Investoren bereitwillig umgesetzt, so dass die Rekordnotierungen des Goldpreises nur folgerichtig waren.

Mussten zu Beginn des Jahres 2009 für eine Feinunze lediglich rund 750 US-Dollar bezahlt werden, waren es Ende 2011 rund 1.700 US-Dollar. Goldenthusiasten glaubten lange Zeit, dass diese Entwicklung immer so weitergehen würde. Doch wie oft an den Rohstoff- und Edelmetallmärkten kann es anders als erwartet. Nach dem drastischen Einbruch des Goldpreis Anfang April diesen Jahres auf Werte um 1.350 US-Dollar ist von Euphorie nicht mehr viel zu spüren. Für diesen Absturz werden vor allem die gegenwärtige Stärke des US-Dollars, die Kursgewinne an den internationalen Aktienmärkten und eine leicht nachlassende Inflationsangst in Europa verantwortlich gemacht.

Rückzug oder Durchhalten?

Einige große US-amerikanische Investoren haben bereits ihre Goldpositionen aufgelöst beziehungsweise stark reduziert. Northern Trust, Blackrock und George Soros gehören zu den Glücklichen, die durch diese vorausschauenden Verkäufe Milliardenverluste verhinderten. Viele kleine Privatanleger, die relativ spät in Gold eingestiegen sind, haben den Zeitpunkt zur Gewinnrealisierung oder sogar zur Vermeidung von Verlusten verpasst und stehen nun vor der Frage, ob sie dennoch ihr Engagement in Gold auflösen sollen, oder ob es sich lohnt, auf bessere Zeiten zu warten.

Zunächst einmal sollte die Kursentwicklung der Goldpreisnotierung jedem Kleinanleger unmissverständlich deutlich machen, dass es kein absolut sicheres Investment gibt, weder in Staatsanleihen noch in festverzinslichen Spareinlagen und erst recht nicht in Aktien oder Edelmetallen. Aus diesem Grund ist eine breite Risikostreuung das wichtigste Prinzip einer vorsichtigen Geldanlage. Gerade für private Anleger, die ihr Vermögen für die Ausbildung der Kinder oder die eigene Altersversorgung unbedingt erhalten müssen, besitzt dieser Grundsatz oberste Priorität.

Deswegen ist es unverantwortlich, bei der Anlage alles auf eine Karte zu setzen. Dies gilt auch für Gold, niemals sollte das Engagement in diesem Edelmetall einen Anteil von maximal 20 Prozent am gesamten Portfolio überschreiten – es sei denn, man möchte als Spielernatur mit spekulativen Investments sein Vermögen riskieren. Als Bestandteil eines ausgewogenen Anlagen-Mix besitzt Gold stets seine Berechtigung und stellt neben Aktien einen soliden Realwert dar.

Anleger sollten in der gegenwärtigen Situation ihre Goldposition eventuell leicht reduzieren, aber nicht vollständig aufgeben. Schließlich gehen viele Finanzfachleute davon aus, dass es schon in naher Zukunft zu einem Wiederanstieg der Goldnotierungen kommen kann, wenn der US-Dollar an Stärke und die internationalen Aktienmärkte an Fahrt verlieren.

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