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Träume hat man jede Nacht – aber wie entsteht ein Traum?

Träume entstehen prinzipiell durch äußere Einflüsse, zum Beispiel aus den Erlebnissen des vergangenen Tages bzw. der vergangenen Tage. Wenn man sich an diesen Tagen besonders viel mit etwas beschäftigt hat, oder wenn einem ein Gedanke einfach nicht aus dem Kopf gehen wollte, dann kommt es häufig vor, dass dieses Erlebnis oder dieser Gedanke in den Traum mit einfließt und diesen teils maßgeblich bestimmt.

Wenn man zum Beispiel viel Stress auf der Arbeit oder persönliche Probleme hat, dann kommt es nicht selten vor dass man den Kopf nicht mehr frei bekommt. Das spiegelt sich dann eben oft auch in den Träumen wieder, sofern man sich denn an diese erinnern kann. Es werden also Eindrücke und Gefühle gewonnen die in den Traum mit einfließen. Jetzt wäre geklärt wie ein Traum eigentlich entsteht beziehungsweise was ihn beeinflusst. Aber warum träumen wir eigentlich?

Warum träumen wir? – Die Verarbeitung von Erlebnissen und Eindrücken

Diese Hypothese ist für mich plausibel, da sie das verarbeitet was für die Entstehung eines Traumes essentiell ist. Über einen oder mehrere Tage hinweg sammelt man die verschiedensten Eindrücke und speichert sie im Gehirn ab. Ich denke das Gehirn entscheidet dann ob sie in irgend einer Art und Weise relevant für Wissen, Handeln oder eine andere Form der persönlichen Weiterentwicklung sind. Diese Entscheidung findet dann im Schlaf, genauer in der REM-Phase des Schlafs statt, also im Traum.

Hier wird dann verarbeitet was man erlebt hat, sowohl Positives als auch Negatives. Es können also sowohl positive Eindrücke im Traum verarbeitet werden, beispielsweise in Form eines Traums der sich auf eben diese positiven  Eindrücke oder Erlebnisse bezieht, als auch negative Eindrücke zum Beispiel in Form von Albträumen oder Träumen in denen Hilflosigkeit oder Angst herrscht. Somit kann man also theoretisch indirekt Einfluss auf einen Traum nehmen, in dem man negative Eindrücke vermeidet.

In der Praxis ist das jedoch kaum möglich, wenn nicht sogar unmöglich. Denn selbst Gedanken können manchmal zu negativen Ereignissen werden, woraus zum Beispiel Schuldgefühle entstehen können welche dann wiederum Einfluss auf den Traum nehmen. Aber da das Träumen dazu dient so etwas zu verarbeiten, helfen sie auch dabei Probleme, Ängste, negative Eindrücke oder negative Gefühle zu überwinden und schließlich zu vergessen.

Warum träumen wir? – Weiterentwicklung des Gedächtnisses

Die Hypothese dass im beim träumen Wissen gefestigt wird und sich das Gehirn dadurch weiterentwickelt ist ebenfalls verbreitet. Sie ist auch gut nachvollziehbar und jeder dürfte diesen Effekt schon einmal in seinem Leben gespürt haben. Etwas was man am Vortag noch nicht so gut konnte, klappt am nächsten Tag schon viel besser obwohl am Ende des Vortags’ noch kein Fortschritt abzusehen war? Dies trifft bei vielen Dingen zu, vor allem aber bei einem besonderen Gebiet: dem Lernen.

Man lernt irgendetwas auswendig, zum Beispiel Vokabeln für eine Fremdsprache oder Faktenwissen. Man liest sich alles durch, lernt es dann schließlich auswendig und wiederholt es. Doch am Ende sitzt dieses Wissen nicht immer zu 100%, denn es gibt noch Lücken und man ist sich teilweise unsicher obwohl man es bereits x-mal durchgelesen hat. Das Gehirn kann nämlich nur begrenzt viel bewusst und aktiv aufnehmen. Der Rest geht jedoch nicht einfach verloren sondern ist in einer Art … sagen wir mal Zwischenspeicher.

In der Traumphase wird dann sortiert und zugeordnet. Die passiv aufgenommenen Dinge werden (je nachdem wie konzentriert man war, und wie viele Details wahrgenommen wurden) mit den aktiv aufgenommenen verknüpft und das “löchrige” Wissen wird gefestigt. Dieses Phänomen kennen einige bestimmt aus der Schulzeit: Ein Gedicht muss auswendig gelernt werden, man fängt einen Tag bevor es vorgetragen werden muss an auswendig zu lernen und letztlich kann man bevor man schlafen geht das Gedicht mit einigen Aussetzern aufsagen. Zwar etwas unsicher, aber das grobe Gerüst hat man sicher drauf.

Am nächsten Tag geht dann meistens alles ohne Probleme, da sich dieses zuvor erlangte Wissen im Schlaf gefestigt hat und das Gedicht wird deutlich flüssiger als am Vortag aufgesagt. Dass in der Traumphase auch motorische Abläufe gefestigt werden können, wurde ebenfalls untersucht und zwar im Bezug auf das bewusste Lernen im luziden Traum. Im ganz “normalen” Traum geschieht dies auch, jedoch unterbewusst.

Daher sehe ich die Hypothese, dass sich das Gedächtnis sowie Fähigkeiten in der Traumphase weiterentwickeln als weitgehend bewiesen an, wenn auch nicht gänzlich wissenschaftlich untersucht. Aber wer weiß was in Zukunft auf diesem Gebiet noch alles zu Tage gefördert wird …  ?

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