x

E-Zigaretten – eine sinnvolle Alternative?

Es sollte eine Priorität des Gesundheitswesens sein, Raucherinnen und Raucher in ihren Bemühungen beim Rauchstopp zu unterstützen. Viele möchten zwar gerne mit Rauchen aufhören, finden dies aber schwierig. Für diese Gruppe sollten Produkte zur Verfügung stehen, mit denen Nikotin in einer sicheren und sauberen Form aufgenommen werden kann. Eine weniger schädliche Alternative zur Zigarette wäre deshalb ein wünschenswerter Ansatz. Stellt die elektronische Zigarette diese Alternative dar?

E-Zigaretten enthalten eine Patrone mit Flüssigkeit, einen elektrisch betriebenen Verdampfer und einen aufladbaren Akku. Zieht man am Mundstück, springt das Gerät an, erhitzt etwas Flüssigkeit aus der Patrone und führt sie in Dampf über. Die Flüssigkeit enthält Wasser, das Lösungsmittel Propylenglycol und in der Regel Nikotin. Meistens werden auch Aromen wie z.B. Apfel oder Vanille hinzugegeben. Mittlerweile sieht die E-Zigarette der herkömmlichen Zigarette zum Verwechseln ähnlich, ein glimmendes LED-Lämpchen simuliert sogar die abbrennende Glut.

Das BAG ordnet E-Zigaretten als Gebrauchsgegenstände im Lebensmittelrecht ein. Solche Gebrauchsgegenstände dürfen keine Inhaltsstoffe mit pharmakologischer Wirkung enthalten, weshalb der Vertrieb von Patronen oder Nachfüllflüssigkeit, die Nikotin enthalten, in der Schweiz nicht erlaubt ist. Die private Einfuhr (meist über das Internet) für den Eigenbedarf ist jedoch erlaubt.

Bedenken bei der Sicherheit

Im direkten Vergleich sind E-Zigaretten sicher weniger schädlich als normale Zigaretten. Zudem reduzieren e-Zigaretten die Passivrauchbelastung. Da die Hersteller aber keinerlei Qualitätskontrollen unterliegen und meist auf eine Deklaration der einzelnen Inhaltsstoffe verzichten, bleibt die Frage offen, inwieweit e-Zigaretten als unschädlich betrachtet werden können.

In einer Untersuchung der amerikanischen Food and Drug Administration wurde festgestellt, dass auch in Patronen, die als nikotinfrei angepriesen wurden, Nikotin vorhanden war. Zudem zeigten sich Qualitätsprobleme wie falsche oder unklare Etikettenbeschriftung, falsche Angaben zum Nikotingehalt und signifikante Unterschiede der abgegebenen Nikotinmenge je nachdem, wie die E-Zigarette gehandhabt wurde. In gewissen Produkten wurden tabakspezifische Nitrosamine gefunden sowie in der Hälfte der getesteten Patronen Anabasine und Myosmine. Insbesondere die Nachfüllfläschchen stellen bei unsachgemässer Handhabung eine reelle Vergiftungsgefahr dar.

Ungeeignetes Mittel zum Rauchstopp

In der Schweiz ist es verboten, E-Zigaretten als Rauchstopphilfe anzupreisen; auch die WHO hat sich gegen eine solche Anpreisung ausgesprochen. Auf manchen Webseiten wird die E-Zigarette aber als “gesunde Alternative zum Rauchen” oder als “Ausweg aus der Nikotinsucht” angepriesen.

Bisher haben erst wenige Studien untersucht, ob sich E-Zigaretten als Rauchstopphilfe eignen. Diese Studien kommen alle zum Schluss, dass sie signifikant tiefere Nikotinwerte erreichen als Zigaretten oder als nikotinhaltige Medikamente. Eine Studie zweier Marken fand keinen signifikanten Anstieg des Nikotinplasmas. Trotzdem gaben die Testpersonen an, weniger Verlangen nach Zigaretten zu haben. Die Entzugssymptome wurden jedoch weit weniger effektiv gedämpft als beim Zigaretten rauchen. Aufgrund der derzeitigen Studienlage können E-Zigaretten nicht für den Rauchstopp empfohlen werden.

Eine noch unveröffentlichte Studie aus England hat gezeigt, dass nur 23 % der Benutzer E-Zigaretten als “zufriedenstellend” oder “sehr zufriedenstellen” einstuften und nur ganz wenige sie über längere Zeit benutzen. Insbesondere für starke Raucher scheint die e-Variante keine Alternative zu sein, denn die Handhabung des Geräts ist sehr umständlich: der Akku muss ständig aufgeladen und die Patronen müssen nachgefüllt werden.

Bemühungen in der Tabakprävention werden unterlaufen

E-Zigaretten erleben derzeit einen Boom, v.a. weil sie erlauben, Rauchverbote im öffentlichen Raum zu umgehen. Ziel dieser Rauchverbote ist es aber, nebst dem Schutz vor Passivrauch, die Sichtbarkeit der Zigarette im öffentlichen Raum zu vermindern und so das Rauchen zu “denormalisieren” – E-Zigaretten unterlaufen diese Bemühungen.

Gesundheit

Wie wir mit Sicherheit alle wissen, ist Rauchen eines der schädlichsten Vorgänge, die wir unserem Körper antun können. Doch auch wenn den Rauchern durchaus bewusst ist, dass das Rauchen von Tabakzigaretten ein hohes Gesundheitsrisiko darstellt, so ist die Sucht meistens stärker. An dieser Stelle kommt nun die sogenannte E-Zigarette ins Spiel. Diese hat im Gegensatz zu den bisher käuflich erwerbbaren Zigaretten weder ein brennendes Zigarettenpapier noch Tabak.

Damit es langjährigen Rauchern nicht gar so schwer fällt auf die E-Zigarette umzusteigen, sind diese zumindest mit stark verdünntem Nikotin versehen. Da der Nikotinanteil jedoch wesentlich geringer als bei einer Tabakzigarette ist, lässt das Verlangen nach einer Zigarette bei den Verbrauchern mit zunehmender Zeit immer stärker nach. Außerdem verzichten die Hersteller der elektronischen Zigaretten zur Gänze auf krebserregenden Stoffe, was die Schädlichkeit für den Dampfer minimiert.

Neben der Kostenersparnis ist vor allem mit Hinblick auf die Gesundheit und die Atemwege lohnenswert auf die elektronische Zigarette umzusteigen. Das in den Tabakzigaretten viel stärker enthaltene Nikotin verursacht bei den Konsumenten eine Vielzahl an Beschwerden und Erkrankungen. Unter anderem kann es zu Herz-Kreislaufkrankheiten, Kopfschmerzen oder Problemen mit dem Blutkreislauf kommen.

Die Umstellung auf die E-Zigarette ist aber auch daher sinnvoll, da das prompte Aufhören des Zigarettenkonsums ebenfalls zu Komplikationen führen könnte. Personen, die von heute auf morgen auf die über Jahre hinweg liebgewonnene Zigarette verzichten, haben in vielen Fällen mit Ungeduld, Aggressivität, Gereiztheit oder Depressionen zu kämpfen.

Wirklich „gesund“ ist das elektronische Rauchen zwar auch nicht, jedoch kann dies im Vergleich zum Rauchen von Tabakzigaretten als Schritt in die richtige Richtung gesehen werden. Für den Verbraucher hat dies aus gesundheitlicher Sicht vor allem den Vorteil, dass deutlich weniger Schadstoffe zu sich genommen werden und eine schrittweise Entwöhnung der Nikotinsucht eingeleitet wird.

Das Rauchen mit der elektronischen Zigarette hat aber nicht nur für die eigene Person, sondern auch für die direkte Umgebung teilweise enorme Auswirkungen. Neben einer geringeren Belastung der Umwelt müssen sich Nichtraucher nicht mehr mit dem stinkenden, ungesunden Rauch auseinandersetzen. Beim normalen Rauchvorgang mit einer Tabakzigarette wird ja bekanntermaßen giftige Schadstoffe an die Außenwelt abgegeben. Dies fällt im Falle der elektronischen Zigarette weg, da hierbei lediglich Wasserdampf austritt.

E-Zigaretten in Nichtraucherzonen

Die Bundesrepublik Deutschland und vor allem die Europäische Union setzen sich seit einiger Zeit immer stärker für Rauchverbote in diversen Lokalitäten und der Öffentlichkeit ein. Von öffentlichen Einrichtungen wie Schulen oder Kirchen abgesehen, ist das Rauchen mittlerweile auch in zahlreichen Kneipen und Discos nur noch in bestimmten Bereichen gestattet.

Allerdings gelten diese Regeln nur für die herkömmlichen Tabakzigaretten. Der Gebrauch einer E-Zigarette hingegen ist auch an jenen Orten erlaubt, wo ansonsten striktes Rauchverbot herrscht. Dies liegt in erster Linie daran, dass bei der elektronischen Zigaretten keine ungesunden Dämpfe und Giftstoffe ausgestoßen werden.

Der Umstieg von gewöhnlichen Tabakzigaretten zur E-Zigarette zahlt sich daher vor allem für starke Raucher aus, die normalerweise zwischen ein und zwei Packungen pro Tag rauchen. Durch die Einführung der elektronischen Zigarette wird das sogenannte Dampfen nun auch an Orten möglich gemacht, wo man bis vor einiger Zeit noch gänzlich auf die Zigarette verzichten musste.

Republished by Blog Post Promoter

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Gib deinen Senf dazu: